Abteilung I, Briefe

Dokumenttyp: Brief

Chronologie: Briefe von 1914 bis 1922

Absender/in: Jacoba van Heemskerck an Herwarth Walden

Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin, Handschriftenabteilung, Sturm-Archiv I, Heemskerck van Beest, Jacoba van, Bl.1-3


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Sehr geehrter Herr Walden

Jetzt wieder zu hause, komme ich Ihnen und Ihre liebe Frau noch mals herzlich danken für alle Freundlichkeit Dasz Sie sich so für meine Kunst interessieren hat mein Selbstvertrauen viel groszer gemacht ich habe jetzt so viel mehr dann zu vor die Idee dasz ruhig weiter arbeiten ohne zu achten auf alle nicht modernen dasz einzige ist um endlich unsere Idealen immer näher zu treten. Jetzt arbeite ich
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wieder viel, und hoffe grosze Gemälde für Ihre Ausstellungen fertig zu haben, bis ich dazu komme, habe ich aber immer zu überdenken und Skizzen zu machen. Ich lache immer wenn man denkt dasz wir modernen uns nicht so viel Mühe geben. Die abend bei Ihnen hat mich auch so viel Vergnügen gegeben, ich hatte so viele neue Eindrucken zu verarbeiten und wollte die verschiedene interessanten Personen kennen lernen, vielleicht war ich abgezogen, dasz ist aber die Ursache, ich hoffe sehr oft zu Ihnen kommen zu dürfen und alle Leute die für uns Streben fühlen
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kennen zu lernen. Ich wohne allein mit eine um viele Jahren ältere Schwester, alle meine Geschwister sind viel älter. Meine ältern sind schon lange Jahren gestorben. Mein Vater war ein Mahler so aus die Jahren . und war sehr gegen alle moderne Strömungen, meine familie hat ganz die selbe Ideen So sehen Sie dasz auch zu hause ich nie uber meine Interessen reden kann. Meine Freundin bedauert so dasz Sie ganz vergessen hat Ihnen zu fragen ob Sie und Ihre Frau, ihr das Vergnügen thun wollen wann Sie diesen Sommer vielleicht nach Holland kommen einige Tagen zu Ihr zu kommen in Domburg. (Zeeland). Sie wissen dasz wir im Sommer immer zusammen
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wohnen. Wir hoffen so dasz Sie kommen wollen wir zeigen Ihnen dann die ganze Gegend und Sie wohnen natürlich bei uns. Vom bis können Sie kommen wenn Sie wollen nur bitten wir um Nachricht einige Tagen zuvor. Ich bin jetzt auch sehr mit Holzschnitt beschäftigt. Haben Sie schöne Tagen in Paris gehabt, waren auf die Indépendants viele Gemälde mit aufgeklebt papier, glas etc. dasz sind so äusserlichkeiten die man nach meinem gesmack in die malerei nicht machen soll. Hierbei schicke Ich Ihnen ein Brief von Herr Schames, die ich geschrieben habe wie wir verabredeten, ich fragte Ihm welche Künstler im . Wollen Sie so freundlich sein Ihm zu antworten was Sie am besten finden, und die Monat wählen. Schreiben Sie mir dann bitte welche Monat Sie gewählt habe. Ich glaube dasz es
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besser sein wird im auszustellen, die Frankfurter Künstler sind so un modern. Denken Sie aber dasz besser is dann bin ich ganz einverstanden. Ihre Musik hat solch eine grosze Eindruck gemacht, unsere ansichten in Kunst gehen so ganz zusammen. Das russische Ballet war schön aber welch ein Unterschied mit Ihre Pantomime: Handlung und Musik sind bei Ihnen ganz ein. Die Russen sind sich dasz noch so sehr wenig bewusst. Sie müssen viel arbeiten, bedenken Sie doch dasz Sie für uns die einzige sind und das publikum musz Ihre arbeiten viel hören. Es is wirklich so bedeutend, dasz man
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die arbeiten hören musz.

Viele herzliche Grüszen für Ihnen und Ihre Frau auch von Fräulein Tak. Hochachtungsvoll Ihre Jacoba vanHeemskerck

Im schicke ich Ihnen einige Federzeichnungen

Zitierhinweis:
Trautmann, Marjam: „Jacoba van Heemskerck an Herwarth Walden, 22. März 1914“, in: DER STURM. Digitale Quellenedition zur Geschichte der internationalen Avantgarde, erarbeitet und herausgegeben von Marjam Trautmann und Torsten Schrade. Mainz, Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Version 2 vom 25. Jul. 2019.

URI:
https://sturm-edition.de/id/Q.01.19140322.JVH.01

Versionen:
https://sturm-edition.de/id/Q.01.19140322.JVH.01/2 (25. Jul. 2019)
https://sturm-edition.de/id/Q.01.19140322.JVH.01/1 (16. Jul. 2018)

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