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Sehr geehrter Herr Walden
Jetzt wieder zu hause, komme
ich Ihnen und Ihre liebe Frau noch mals herzlich danken für alle Freundlichkeit Dasz Sie
sich so für meine Kunst interessieren hat mein Selbstvertrauen viel groszer gemacht ich
habe jetzt so viel mehr dann zu vor die Idee dasz ruhig weiter arbeiten ohne
zu achten auf alle nicht modernen dasz einzige ist um endlich unsere Idealen
immer näher zu treten. Jetzt arbeite ich
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wieder viel, und hoffe grosze Gemälde für Ihre
Ausstellungen fertig zu haben, bis ich dazu komme, habe ich aber immer zu überdenken und
Skizzen zu machen. Ich lache immer wenn man denkt dasz wir modernen uns nicht so viel
Mühe geben. Die abend bei Ihnen hat mich auch so viel Vergnügen gegeben, ich hatte so
viele neue Eindrucken zu verarbeiten und wollte die verschiedene interessanten
Personen kennen lernen, vielleicht war ich abgezogen, dasz ist aber die Ursache, ich
hoffe sehr oft zu Ihnen kommen zu dürfen und alle Leute die für uns Streben fühlen
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kennen zu lernen. Ich wohne allein mit eine um viele Jahren ältere Schwester, alle meine
Geschwister sind viel älter. Meine ältern sind schon lange Jahren gestorben. Mein Vater
war ein Mahler so aus die Jahren . und war sehr gegen alle moderne Strömungen,
meine familie hat ganz die selbe Ideen So sehen Sie dasz auch zu hause ich nie uber
meine Interessen reden kann. Meine Freundin bedauert so dasz Sie ganz vergessen hat
Ihnen zu fragen ob Sie und Ihre Frau, ihr das Vergnügen thun wollen wann Sie diesen Sommer
vielleicht nach Holland kommen einige Tagen zu Ihr zu kommen in Domburg. (Zeeland). Sie
wissen dasz wir im Sommer immer zusammen
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wohnen. Wir hoffen so dasz Sie kommen wollen
wir zeigen Ihnen dann die ganze Gegend und Sie wohnen natürlich bei uns. Vom
bis können Sie kommen wenn Sie wollen nur bitten wir um Nachricht einige
Tagen zuvor. Ich bin jetzt auch sehr mit Holzschnitt beschäftigt. Haben Sie schöne Tagen
in Paris gehabt, waren auf die Indépendants viele Gemälde mit aufgeklebt papier, glas etc. dasz sind so äusserlichkeiten die man nach
meinem gesmack in die malerei nicht machen soll. Hierbei schicke Ich Ihnen
ein Brief von Herr Schames, die ich geschrieben habe wie wir verabredeten, ich
fragte Ihm welche Künstler im . Wollen Sie so freundlich sein Ihm zu
antworten was Sie am besten finden, und die Monat wählen. Schreiben Sie mir dann bitte
welche Monat Sie gewählt habe. Ich glaube dasz es
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besser sein wird im
auszustellen, die Frankfurter Künstler sind so un modern. Denken Sie aber dasz
besser is dann bin ich ganz einverstanden. Ihre Musik hat solch eine grosze Eindruck
gemacht, unsere ansichten in Kunst gehen so ganz zusammen. Das russische Ballet war schön
aber welch ein Unterschied mit Ihre Pantomime: Handlung und Musik sind bei Ihnen ganz
ein. Die Russen sind sich dasz noch so sehr wenig bewusst. Sie müssen viel arbeiten,
bedenken Sie doch dasz Sie für uns die einzige sind und das publikum musz Ihre arbeiten
viel hören. Es is wirklich so bedeutend, dasz man
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die arbeiten hören musz.
Im schicke ich Ihnen einige Federzeichnungen