Abteilung I, Briefe

Dokumenttyp: Postkarte

Chronologie: Briefe von 1914 bis 1922

Absender/in: Franz Marc an Herwarth Walden

Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin, Handschriftenabteilung, Sturm-Archiv I, Marc, Franz, Bl.198


[189v]

Herrn Herw. Walden Berlin W. 9. Postsdamerstr. 134/a Verlag „Sturm


[198r]
Lieber Walden

Stahl u. Westheim??! eine komische Nachricht. Senden Sie mir doch die Artikel. Wahrscheinlich benutzen die Herren den Moment, wo die gefährlichen Slaven, die „russisch-blauen Reiter“, wie Ostini sagt, ausgeschieden scheinen, um sich auf unser Deutschtum zu besinnen! Sie werden aber vor allem an mir eine harte Nuß haben! Ich bin in diesem Kriegsjahr um 2000 Stationen weitergereist u. Sie werden den Bahnhof, auf dem Sie mich zu treffen hoffen, wahrscheinlich leer finden. Ich glaube,
[198v]
dass ich zunächst sehr allein arbeiten werde; denn ich bin zu all dem ganz kühl geworden. Kompromisse mit Kollegen u. Zirkeln, die mir peinlich sind, sind mir gänzlich unmöglich geworden. Lieber allein, wie Mombert. Dank für den letzten Sturm (ℹ) [Digitalisat] 1;

Grüße Ihnen beiden Ihr Fz. M.

  1. Walden, Herwarth [Hrsg.]: Der Sturm. Halbmonatsschrift für die Kultur und Künste 21/22 (1915). »

Zitierhinweis:
Trautmann, Marjam: „Franz Marc an Herwarth Walden, 3. März 1915“, in: DER STURM. Digitale Quellenedition zur Geschichte der internationalen Avantgarde, erarbeitet und herausgegeben von Marjam Trautmann und Torsten Schrade. Mainz, Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Version 2 vom 25. Jul. 2019.

URI:
https://sturm-edition.de/id/Q.01.19150303.FMA.01

Versionen:
https://sturm-edition.de/id/Q.01.19150303.FMA.01/2 (25. Jul. 2019)
https://sturm-edition.de/id/Q.01.19150303.FMA.01/1 (16. Jul. 2018)

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