Ab­tei­lung I, Brie­fe

Do­ku­ment­typ: Brief

Chro­no­lo­gie: Brie­fe von 1914 bis 1922

Ab­sen­der/in: Ja­co­ba van He­ems­kerck an Her­warth Wal­den

Quel­le: Staats­bi­blio­thek zu Ber­lin, Hand­schrif­ten­ab­tei­lung, Sturm-​Archiv I, He­ems­kerck van Beest, Ja­co­ba van, Bl.127-​128


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Sehr wehr­ter Herr Wal­den.

Glück­lich ist alles in Ord­nung um aber wei­ter kein un­an­ge­neh­me Ue­ber­ra­schun­gen zu haben hoffe ich die Bil­der ab schi­cken zu kön­nen mit gran­de Vi­tes­se ich habe mein em­bal­leur1 über eine ver­si­che­rung von Lie­fer­frist ge­spro­chen er sagt aber dass man dass hier nicht tut.
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Fin­den Sie es nicht zu spät zu öff­nen Sie haben dann bis ende die Aus­stel­lung und dann noch 18. Tagen bis um die Bil­der nach hier zu schi­cken,2 und jetzt geht es hier in Hol­land mit die Mo­bi­li­sa­ti­on auch viel lang­sa­mer dann in Frie­dens­zeit. Sie ma­chen es nach na­tür­lich am bes­ten, ich sage es nur, mir ist es ganz gleich eine Woche frü­her nach Ber­lin zu kom­men. Bitte schi­cken Sie Sturm­zet­tel3 für meine Bil­der. Anbei ein schö­ne
[128r]
Ar­ti­kel von Ki­ckert, hof­fent­lich kom­men meh­re­re, da Sie mir frag­te immer sol­che Sa­chen zu schi­cken tue ich es auch. Herr Vers­luys der her­aus­ge­ber, hat mir sehr ent­housi­ast über Der Sturm (ℹ) [Di­gi­ta­li­sat]4 ge­schrie­ben und über meine Holz­schnitt [Di­gi­ta­li­sat]5 wol­len Sie ihm bitte bis­wei­le ein Num­mer (ℹ) [Di­gi­ta­li­sat] schi­cken Ich freue mich mit Ihnen das Buch über To­orop zu sehen. Hof­fent­lich habe ich 20 Bil­der fer­tig ich ar­bei­te von früh bis spät. Wenn es Kri­ti­ken gibt dann schi­cken Sie die bitte gute und
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schlech­te. Ich habe nun doch von Ki­ckert ge­le­sen dass er nur Schü­ler von Pi­cas­so und Le Fau­con­nier gibt, wir allen be­stehen ein­fach nicht. Scha­de dass ich nicht ein Mo­ment hin­ge­hen kann. es ist aber zu weit für ein Nach­mit­tag.

Herz­lichs­te Grüs­se bald schrei­be ich wie­der sehr sehr viel Dank für alle Mühe mit das ein­rah­men Ihre Ja­co­bavH

In diese Monat ist meine Holz­schnitt [Di­gi­ta­li­sat] im Sturm (ℹ) [Di­gi­ta­li­sat] sehr schön viel Dank.

  1. „Em­bal­leur“ (frz.) be­zeich­net zu Deutsch einen Ver­pa­cker. Ja­co­ba van He­ems­kerck ließ ihre Kunst­wer­ke von ihrem Em­bal­leur Herr Rid­der­hof an Wal­den nach Ber­lin zum Ver­sand vor­be­rei­ten und ab­schi­cken. »
  2. Im Fe­bru­ar 1916 fand die 38. STURM-​Ausstellung mit Wer­ken Ja­co­ba van He­ems­kercks in der Ber­li­ner Ga­le­rie statt. Vgl. En­ders, Rai­ner: Aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ge der STURM-​Galerie. https://www.ar­this­to­ri­cum.net/the­men/por­ta­le/sturm/aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ge/ (Auf­ruf 06.04.2017). »
  3. Der Be­griff „Sturm­zet­tel“ ist in der Li­te­ra­tur nicht be­legt. Van He­ems­kerck spricht in ihrem Brief an Wal­den vom 16. Ok­to­ber 1914 (Bl.29-30) davon, dass sie ihm mit Zet­teln num­me­rier­te Bil­der schi­cken wolle: „die Bil­der werde ich dann auch mit die Zet­tel vom Sturm num­me­rie­ren [...].“ In den fol­gen­den Brie­fen ist dann von „Sturm­zet­teln“ die Rede. Es wird hier an­ge­nom­men, dass „Sturm­zet­tel“ Vor­la­gen des STURM-​Unternehmens zur Ben­nen­nung und Num­me­rie­rung von Kunst­wer­ken waren. »
  4. Wal­den, Her­warth [Hrsg.]: Der Sturm. Halb­mo­nats­schrift für Kul­tur und die Küns­te 15/16 (1915). »
  5. Wal­den, Her­warth [Hrsg.]: Der Sturm. Halb­mo­nats­schrift für Kul­tur und die Küns­te 15/16 (1915), S. 89. »

Zi­tier­hin­weis:
Traut­mann, Mar­jam: „Ja­co­ba van He­ems­kerck an Her­warth Wal­den, 26. No­vem­ber 1915“, in: DER STURM. Di­gi­ta­le Quel­len­edi­ti­on zur Ge­schich­te der in­ter­na­tio­na­len Avant­gar­de, er­ar­bei­tet und her­aus­ge­ge­ben von Mar­jam Traut­mann und Tors­ten Schra­de. Mainz, Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und der Li­te­ra­tur, Ver­si­on 2 vom 25. Jul. 2019.

URI:
https://sturm-​edition.de/id/Q.01.19151126.JVH.01

Ver­sio­nen:
https://sturm-​edition.de/id/Q.01.19151126.JVH.01/2 (25. Jul. 2019)
https://sturm-​edition.de/id/Q.01.19151126.JVH.01/1 (16. Jul. 2018)

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