[196r]
Lieber Walden,
ich schrieb Ihnen schon einigemale, – es scheint nicht alles anzukommen. Dank herzlich für Ihre Bemühungen, daß wieder ein Holzschnitt verkauft ist. Die Hoffnung auf den Verkauf der Bilder hab ich schon still begraben, es ist eine böse Zeit. Ich leb so fern von allem, in Distanz vom Alltag, die mir u. meinem Denken wohl thut. Ich schreibe u. arbeite in jeder freien Stunde, es wird nach dem Krieg wohl ein Buch geben, das nicht übersehen werden kann, – oder es müsste schon sehr schlimm mit Deutschland bestellt sein. Ich teile Ihren Pessimismus, den Sie m. Frau gegenüber ausdrückten, nicht. Man muß nur nicht auf die Menge sehen, die immer stumm u. stumpf bleibt; aber der Krieg wird Geister wecken, – es ist physioligisch schon nicht andres denkbar. Es reizt und spornt das Denken wahnsinnig.
Dank für die Behne Sturm nr. (ℹ) [Digitalisat]