[193r]
Ha - -
Lieber Walden,
Dank für die verschiedenen Sturmnummern (ℹ), die mich jetzt erreichten. Es freut mich, daß Sie den
Betrieb doch aufrecht erhalten können. Wie geht es eigentlich im „Sturm“? Wie
verhalten sich unsere paar „Freunde“? Es würde mich freuen, einmal einen kleinen
Bericht zu erhalten. Was macht die Schweizer Filiale? Von dort stehen mir ja
auch noch ein paar Gelder für Holzschnitte zu, – haben Sie keine Möglichkeit,
sie meiner Frau
zukommen zu lassen? Sie ist sehr knapp dran und ich im Felde natürlich auch.
Also vergessen Sie diesen Posten bitte nicht für uns. Die deutsche Sache steht
so zweifellos gut, daß wir keine Angst vor der Zukunft haben brauchen. Die Probleme,
die dem Europäer jetzt erwachsen, reichen freilich in's Ungeheure und in weite
Fernen; das „taktische Geplänkel“ der letzten Jahre wird in einem ganz andren
Kulturfeldzug aufgehen. – Haben Sie eigentlich mit Thannhauser wegen der
vereinbarten ausstellung
korrespondiert?1 Man muß es wohl. Vielleicht
[193v]
reflektirt er doch darauf. Ich
persönlich bin gern einverstanden, wenn Sie im großen Stil gemacht wird;
Herbstsalonbilder müssen alle dazu, dann die dresdner 5 Bilder; von Ried können auch ein paar
kommen, die Frage ist natürlich, wohin von München aus. Schreiben Sie
mir mal darüber. Und vergessen Sie nicht das Schweizer Geld, bitte!