26. Nov: 1915.
Liebste Nell,
Dass war ein gute Nachricht gestern abend, ich bin so froh darüber, ich dachte schon alles ist auf immer verloren gegangen. Es ist aber schrecklich dass alles jetzt in so grosser Eile geschehen musz, hoffentlich kommt alles noch fertig. Ich bin recht glücklich dass die neue Sachen jetzt gehängt werden da doch nicht mehr so sehr gute Zeichnungen auf Lager sind, die besten sind verkauft. und ich stelle immer so gern meine letzte Sachen aus. Viel, viel, Dank für deine schöne Artikeln es ist ja ein glänzende Kritik über meine Kunst, ich so innig glücklich dass du mir so ganz versteht in Worte meine tiefen Gedanken aus zu drucken fällt mir immer schwer dann schweige ich lieber aber ich fühle so bestimmt dass ich für dir keine Wörter brauche. Ich bin so neugierig ob man
Sontag schon mehr versteht und wie die Kritiker die Sachen aufnehmen werden, alles schreiben wenn du Zeit findest. Wie ist es in Brandenburg weiter gegangen sind noch Leute in Berlin gekommen. Bitte telephonier ein mahl nach
Leopold Hess
Genthiner Strasse 29
Berlin W. 35
und frage ob er die Sendung abgeschickt hat
1. November habe ich ihm wie gewöhnlich Holzplatten bestellte und bis jetzt nichts erhalten. Frl.
Tak findet die kleine decke aus
Schweden sehr schön, die farbe
ist wunderbar auf braun.
Ja so schön über 2. Monate in Berlin zu sein. Hoffentlich ist es dann Friede aber ich glaube es noch nicht.
In
Servie
geht es glänzendAm 6. Oktober 1915 hatte eine gemeinsame Offensive österreichischer und deutscher Truppen gegen Serbien begonnen, der sich wenig später auch Bulgarien angeschlossen hatte. Ende November befanden sich die Reste der serbischen Armee auf dem Rückzug. Vgl. Hirschfeld, Gerhard: Serbien. In: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Hrsg. v. Gerhard Hirschfeld [u.a.]. Paderborn [u.a.] 2004, S. 833–836., für heute viel liebes deine Coba
.
Die Holzschnitte für dir hast du doch gefunden, hinten sind die Zeichnungen mit etiquetten numeriert und die SturmzettelDer Begriff „Sturmzettel“ ist in der Literatur nicht belegt. Van Heemskerck spricht in ihrem [Brief](Q.01.19141016.JVH.01) an Walden vom 16. Oktober 1914 (Bl.29-30) davon, dass sie ihm mit Zetteln nummerierte Bilder schicken wolle: „die Bilder werde ich dann auch mit die Zettel vom Sturm nummerieren [...].“ In den folgenden Briefen ist dann von „Sturmzetteln“ die Rede. Es wird hier angenommen, dass „Sturmzettel“ Vorlagen des STURM-Unternehmens zur Bennennung und Nummerierung von Kunstwerken waren. mit nummer habe ich hier herr Walden gegeben.