19. Dec: 1914
Sehr wehrter Herr Walden
Eben habe ich der Sturm
Walden, Herwarth
[Hrsg.]: Der Sturm. Halbmonatsschrift für Kultur und die Künste 17/18
(1914). empfangen und las ich die sehr interessante Vortrag
Behne, Adolf: Deutsche Expressionisten. Vortrag zur
Eröffnung der neuen STURM-Ausstellung. In: Der Sturm. Halbmonatsschrift für
Kultur und die Künste 17/18 (1914), S. 114–115. von Dr Behne Ich
habe ihm geschrieben um ihm recht herzlich dafür zu danken. Er hat sehr gut sich
in unsere Ideen und Streben eingelebt und es war ein prachtvoll Idee von Ihnen
Ihm für ein Vortrag ein zu laden wenn die Kritiker vorgehen dann muss das
Publikum folgen. Wollen Sie mir bitte das Buch
Zur neuen
Kunst
Behne, Adolf: Zur Neuen Kunst. Berlin 1915. von Dr
Behne schicken lassen, ich schicke der Sturm dann 50. Pfn: Da
ich Ihnen jetzt doch schreibe möchte ich Ihnen fragen obwohl es noch keine Eile
hat ob Sie noch rechnen dass ich meine Ausstellung in März halte.Im März 1915 fand in der Sturm-Galerie die 31.
STURM-Ausstellung mit Werken Jacoba van Heemskercks statt. Vgl. Enders,
Rainer: Ausstellungskataloge der STURM-Galerie. URL: [https://www.arthistoricum.net/themen/portale/sturm/ausstellungskataloge/](https://www.arthistoricum.net/themen/portale/sturm/ausstellungskataloge/)
(Stand: 06.04.2017). Ich denke dann 20. Gemälde schicken zu können
und ein Anzahl Zeichnungen, Aquarelle und schwarz und weiss. Die Aquarelle und
Zeichnungen möchte ich so sehr gern nicht eingerahmt schicken da das Glas alles
so sehr schwer macht, ist es
möglich Sie nicht eingerahmt zu schicken? Kann man dann während der Ausstellung
Glasplatten einfach hinstellen und die Zeichnungen da hinter oder ist dass nicht
möglich. Was denken Sie über meine Ausstellung ist es besser zu warten bis die
Zeiten ruhiger sind? Sie sagen nur Ihre Meinung. Sie wissen immer was am besten
ist und gern folge ich Ihre Ansichten.
Viel Dank für die Zeitungen. Solche eine Kraft geht in Kunst und in alles von
Deutschland aus ich bin überzeugt dass es siegen wird.
In Polen geht es prachtvollSeit der letzten der drei
Teilungen Polens (1772, 1793, 1795) existierte das Land ausschließlich unter
der Herrschaft der drei Teilungsmächte Deutsches Reich (der westliche Teil:
Posen, Westpreußen), Russisches Reich (der zentrale Teil: Russisch-Polen)
und Österreich-Ungarn (Galizien und Lodomerien). Die Kampfhandlungen an der
Ostfront fanden hauptsächlich in diesen Gebieten statt, da hier die
Territorien der Mittelmächte mit denen Russlands direkt zusammenliefen. Am
6. Dezember 1914 nahmen deutsche Truppen die Stadt Lodz ein. Vgl. Hecker,
Hans: Polen. In: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Hrsg. v. Gerhard Hirschfeld
[u.a.]. Paderborn [u.a.] 2004, S. 777–779, hier S.777; Frank, Susanne:
Chronik 1914–1918. In: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Hrsg. v. Gerhard
Hirschfeld [u.a.]. Paderborn [u.a.] 2004, S. 1061–1070, hier S. 1064.
und die
englische
Küste!Ab September 1914 wurden in offensiverem Ausmaß als
zuvor U-Boote in der deutschen Seekriegsführung eingesetzt, vor allem gegen
britische Kreuzer, und später auch Handelsschiffe rund um die britischen
Inseln. Ab Anfang 1915 enterten die deutschen U-Boote vor allem britische
und französische Zivil- und Handelsschiffe ohne vorherige Warnung. Vgl.
Audoin-Rouzeau, Stéphane: 1915: Stalemate. In: The Cambridge History of the
First World War. Bd. 1 Gobal War. Cambridge 2014, S. 65–88, hier S. 80;
Rohwer, Jürgen: U-Boot-Krieg. In: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Hrsg. v.
Gerhard Hirschfeld [u.a.]. Paderborn u.a. 2004, S. 931–934, hier S.
931.
Herzlichste Grüssen für Sie beiden und in diese Zeiten ein so
möglich fröhliches Weihnachten.
Ihre Jacoba vanHeemskerck
Viel Dank für Ihr Brief, die Holzschnitten für die Mappe werde ich jedenfalls
einzeln signieren.